Seerosen im Spiegel

Das WC ist in einem separaten Raum untergebracht. Dieser ist – wie in Altbauten häufig zu finden – geteilt, hinter dem WC gibt es einen Vorratsraum, der von der danebenliegenden Küche aus zugänglich ist. Durch die schlauchartige Form des Raums war die Position der Sanitärobjekte vorgegeben, sie wurden demontiert und nach der Sanierung wieder eingebaut. Den vorderen Teil mit einer Breite von lediglich 67 cm konnten wir mit einem optischen Trick verbreitern: Die linke Wand ist bis zur Höhe des Türrahmens komplett mit einem Spiegel belegt. Darin spiegelt sich die Tapete an der rechten Wand und erzeugt so den Eindruck eines doppelt so breiten Raumes. Die vorhandene Nische für das Waschbecken wurde aufgearbeitet und mit einem passenden Spiegel bestückt. Die Lampe zur Spiegelbeleuchtung ist auf dem Glas montiert. Passend zu Farbtönen aus der Tapete wurde die Nische in einem Petrolton gestrichen, das gibt ihr mehr Tiefe. Unter dem Waschbecken bietet ein kleines Regal Ablageflächen für Lektüre und Handtücher. Die hellgrau beschichteten Flächen sind pflegeleicht, die Kanten aus Multiplex bringen Wohnlichkeit. Aufgenommen wird dieser Materialmix noch einmal bei der Abdeckung der Vorwand am WC. An der Wand darüber ist eine platzsparende und unauffällige Infrarotheizung mit einer Deckplatte aus mattiertem Glas installiert. Gesteuert wird sie über ein digitales Thermostat. Boden und Vorwand wurden nicht gefliest, sondern mit einer fugenlosen Spachteltechnik beschichtet. Aus der handwerklichen Verarbeitung entsteht eine leichte Wolkigkeit, die perfekt zum Tapetenmotiv in Aquarelltechnik passt.

 

Über dieses Projekt hat Birgit Hansen einen Artikel geschrieben, erschienen in der Zeitschrift Fliesen + Platten.