Gleicher Raum, mehr Platz

In der Wohnung wird der heranwachsende Sohn das größere Schlafzimmer beziehen, die Eltern nutzen im Gegenzug dann das deutlich kleinere Kinderzimmer. Am dazwischenliegenden Flur lagen ein WC und ein Abstellraum. Das WC sollte zu einem Duschbad für den Sohn umgebaut werden – aber ohne den Abstellraum zu verlieren! Schnell war klar, dass dies nur möglich ist, wenn die Wand zum Kinderzimmer rechts daneben verschoben wird. Die Herausforderung bestand also darin, ein kompaktes, aber komfortables Duschbad zu planen, ohne das Kinderzimmer allzu sehr zu verkleinern.

Mit dieser Aufgabenstellung entwickelte ich zunächst zwei Varianten. In beiden Fällen wird die Wand zum Kinderzimmer um etwa 110 cm versetzt. Die Wand zum Flur wird neu erstellt, da sich die Türöffnungen verschieben. Die Türen ins Bad und in den Abstellraum öffnen in den Flur.

Variante 1

Das Bad liegt neben dem Kinderzimmer. Der Abstellraum links daneben wird durch die Installationswand für das WC abgetrennt. Mit 145 x 200 Zentimetern ist er nur unwesentlich schmaler als zuvor. Im Bad liegen sich WC und Waschtisch gegenüber, die Bewegungsfläche dazwischen ist mit knapp 100 Zentimetern mehr als ausreichend. Das Maß der Dusche von 90 x 140 Zentimetern ist – trotz der Ecke des Schachts – sehr großzügig. Sie ist nur durch ein Festglas-Element abgetrennt. Eine Shampoo-Ablage ist in die neue Seitenwand der Dusche eingelassen. Die dahinter entstehende Nische wird mit einem raumhohen Regal für Handtücher und Toilettenartikel geschlossen. Weiterer Stauraum in Form von Schränken kann oberhalb der Unterputz-Elemente in die Trockenbau-Wände eingelassen werden. So entsteht Stauraum, ohne den Raum einzuengen. Auch für einen Waschtisch-Unterschrank ist noch Platz.

Variante 2

In dieser Variante tauschen Bad und Abstellraum die Plätze. Auch hier ist der Abstellraum etwa so breit wie vorher. Es entsteht jedoch eine zusätzliche Nische für den Staubsauger. Wie in Variante 1 läuft die Anbindung des WCs an den Schacht im Sockel der Nische. Die Aufteilung des Bades ist spiegelverkehrt gegenüber Variante 1, die Abmessungen sind gleich. Zusätzlich zu den Schränken über den Unterputz-Elementen kann seitlich neben dem WC ein weiterer Schrank als Abtrennung zum Abstellraum eingebaut werden.

Nach intensiven Diskussionen mit den Kunden entstand schließlich die endgültige

Variante 3

Die Lösung basiert auf Variante 2, ist aber kompakter. Davon profitiert der Abstellraum, er wird 20 Zentimeter breiter und die Nische neben dem Schacht wird größer. Die Wand zum Kinderzimmer wird nur noch um 65 Zentimeter verschoben. Die Bewegungsfläche zwischen WC und Waschtisch beträgt noch 60 Zentimeter – genug für einen jungen Menschen ohne körperliche Einschränkungen. Durch ein Kompakt-WC und einen weniger tiefen Waschtisch lässt sich noch mehr Bewegungsfreiheit schaffen. Die Größe der Dusche wird reduziert auf 100 x 100 Zentimeter – immer noch ein komfortables Maß! Abgetrennt wird sie durch ein Festglas-Element und eine Glastür. Auch hier bieten die Einbauschränke viel Stauraum.

So konnten alle Wünsche der Kunden erfüllt werden: Der Sohn erhält ein kompaktes, aber vollwertiges Duschbad. Der Abstellraum ist sogar größer als vorher. Und das Kinderzimmer wird nur unwesentlich kleiner.

Über dieses Projekt hat Birgit Hansen einen Artikel geschrieben, erschienen in der Zeitschrift Fliesen + Platten