Dusche in XXL

Die zweite Planung

Wir hatten das Bad im Jahre 2002 schon einmal beim Neubau des Hauses für die Familie geplant. Damals wurde der 9,5 Quadratmeter große Raum mit zwei Waschtischen, WC, Wanne und Dusche ausgestattet. In den letzten Jahren diente die Wanne allerdings nur noch als Kleiderablage. Folgerichtig gibt es im neuen Bad keine Wanne mehr, dafür aber eine Sitzbank mit einem Regal darüber. Hier können sich die Familienmitglieder zum Aus- oder Anziehen hinsetzen und ihre Kleidung ablegen. Die bodenebene, offene Dusche – am bisherigen Platz der Wanne – hat sehr großzügige Abmessungen. Eine große Kopfbrause und die 150 Zentimeter lange Duschabtrennung sorgen für unbeschwerten Duschgenuss. Da das ganze Haus mit Fußbodenheizung ausgestattet ist, verzichteten die Kunden auf einen Handtuchheizkörper. Stattdessen hängen die Handtücher auf zwei langen Handtuchstangen griffbereit am Ende der Dusche.

Die Aufteilung der linken Wand blieb unverändert. Auf einer durchgehenden Waschtischplatte sind zwei Aufsatzbecken installiert, Wandarmaturen erleichtern die Reinigung. Darüber sind Spiegelschränke auf der Vorwand eingebaut. Mattierte Flächen in den Türen beleuchten das Gesicht direkt, verdeckt eingelassene LED-Stripes sorgen für atmosphärisches, indirektes Licht nach oben und unten. Unter der Waschtischplatte bieten zwei Waschtisch-Unterschränke viel Platz in vier Schubladen. Hier ist unter anderem der Fön immer eingesteckt und griffbereit untergebracht – dank eingebauter Steckdosen. Regalböden zwischen den Schränken dienen als Ablage für Reserve-Handtücher. Dort hängen auch die gerade benutzten Handtücher auf herausziehbaren Handtuchhaltern. Die – bisher nur halbhohe – Abtrennung des WCs wurde bis nach oben gezogen und durch ein offenes Regal aufgelockert. Im unteren Teil der Abtrennung ist ein Modul für WC-Papier und Reservepapier eingebaut. Die Vorwand über dem WC wird ebenfalls für einen Einbauschrank genutzt, eine beleuchtete Dekonische setzt einen weiteren Akzent. Über den Einbauten wird die Raumhöhe für weitere Einbauschränke über die gesamte Breite genutzt. So ist auf ganz unauffällige Weise viel Stauraum für selten genutzte, aber sperrige Teile entstanden.

Fliesen, Spachteltechnik und Holzoptik

Die Kunden wünschten sich einen möglichst durchgehenden fugenlosen Look für alle Flächen. Daher entschieden sie sich – anstelle von Fliesen – für eine Spachteltechnik an den Wänden. Am Boden wurden Fliesen im Format 120 x 120 Zentimeter verlegt. Dank der schmalen farbgleichen Fugen wirkt die Fläche fast ebenso durchgehend wie die Wände. Fliesen und Spachteltechnik sind farblich perfekt aufeinander abgestimmt, auch die wolkige Optik der Wände findet sich in den Fliesen wieder. Die Sockelfliesen sind flächenbündig in die Wände eingelassen, so dass auch hier die Materialien fast nahtlos ineinander übergehen. Die – sehr authentisch wirkende – Holzoptik der Ablagen und Regale fügt sich perfekt in die zurückhaltende Farbigkeit ein. Sie gibt den Nutzern die Möglichkeit, das Bad mit farbigen Handtüchern und dazu passenden Blumen aus dem Garten immer wieder neu zu gestalten.

So ist ein modernes und zeitloses Bad entstanden, das die Kunden in den nächsten 20 Jahren begleiten kann.

Über dieses Projekt hat Birgit Hansen einen Artikel geschrieben, erschienen in der Zeitschrift Fliesen + Platten