Drei Badkonzepte
Variante 1, Paarbad
Bei diesem Konzept können zwei Personen Bad und WC unabhängig voneinander nutzen. Dafür bleiben beide Türen zum Flur erhalten, werden aber für einen komfortableren Zugang verbreitert. Das WC mit Handwaschbecken ist in einem separaten Raum untergebracht und kann so getrennt benutzt werden. Bei Bedarf nach Stauraum kann über der Vorwand ein Schrank eingebaut werden, ebenso unter dem Waschbecken. Um mehr Bewegungsfreiheit zu gewinnen, öffnet sich die Tür zum WC in den Flur. Der Zugang zum Bad ist sowohl direkt vom Flur aus als auch durch das WC möglich. Am Eingang zum Bad ist ein raumhoher Einbauschrank zwischen dem Schacht und der Vorwand der Dusche geplant. Er bietet viel Stauraum und nutzt die entstehende Nische, ohne das Bad einzuengen. Ein weiterer Schrank an der rechten Wand nimmt die Höhe der Tür auf, damit wirkt er weniger dominant. Daran schließt sich eine großzügige Ablagefläche mit Waschtisch an. Hier wäre auch Platz für einen Waschtisch mit zwei Armaturen oder für zwei getrennte Waschtische. Im Mittelpunkt des Bades steht die dreiseitig verglaste Duschkabine zum Duschen mit Blick ins Grüne. Zwei Pendeltüren sorgen für einen bequemen Zugang. Auch die Wanne an der linken Wand bietet den Ausblick ins Grüne. Der Handtuch-Heizkörper ist zwischen den beiden Fenstern positioniert, so sind die Handtücher immer griffbereit.
Variante 2, Wellnessbad
Bei diesem Konzept wird nur die linke Tür als Zugang genutzt, sie wird versetzt und verbreitert. Gleich hinter dem Eingang ist das WC in einer Nische untergebracht. Über der Vorwand ist auch hier Platz für einen Einbauschrank. Im Mittelpunkt des Bades steht die Wanne. Ein Hocker oder Stuhl in der Ecke schafft eine Sitz- oder Ablagefläche. Auf der rechten Seite ist die großzügige Dusche mit einer Sitzbank angeordnet. Diese könnte mit einer elektrischen Heizmatte beheizt werden. Die Nische der –von der Flurseite aus geschlossenen – rechten Tür kann für den Einbau der Unterputz-Armaturen genutzt werden. An der rechten Wand ist der Waschplatz untergebracht, dieses Mal mit einem Unterschrank als Stauraum. Auch hier ist der Handtuch-Heizkörper zwischen den beiden Fenstern positioniert.
Variante 3, Komfortbad
In diesem Fall wird das Bad durch die verbreiterte rechte Tür betreten, die linke Tür geschlossen. An der rechten Wand ist Platz für einen großen Einbauschrank. Das WC ist am Fenster installiert und mit einer Mattglasscheibe als Sichtschutz in Richtung Eingang abgetrennt. Diese kann bei Bedarf später entfernt werden, um mehr Bewegungsfreiheit zu erhalten und das WC auch mit körperlichen Einschränkungen nutzen zu können. Für die mögliche Montage von Haltegriffen sind die Unterkonstruktionen bereits vorgesehen. Eine rollstuhlgerechte Ausführung war nicht nötig, da der Zugang zum Obergeschoss nicht barrierefrei möglich ist. Über dem WC schafft eine beleuchtete Nische einen schönen Blickfang. Auch hier steht die Wanne wieder im Mittelpunkt. Ihr abgerundetes Ende verhindert schmerzhafte „Begegnungen“. Eine Sitzfläche neben der Wanne dient als Ablage und erleichtert den Einstieg. Die Dusche mit Sitzbank ist bei diesem Konzept an der linken Seite geplant. Auch hier besteht wieder die Möglichkeit, die Unterputz-Armaturen in die geschlossene Türnische einzubauen und die Sitzfläche zu beheizen. Die Duschabtrennung besteht aus einem Festglaselement und einer Pendeltür. In Richtung Wanne ist keine Abtrennung vorgesehen, um kein Gefühl der Enge in der Wanne aufkommen zu lassen. Bei Bedarf kann sie aber später nachgerüstet werden. Der Waschplatz ist dieses Mal an der linken Wand angeordnet, ebenfalls mit einem Unterschrank als Stauraum. Der Handtuch-Heizkörper ist wieder zwischen den beiden Fenstern positioniert.
Kein Bad kann alle Wünsche zu 100% erfüllen, der Kunde muss sich immer entscheiden, welche Schwerpunkte ihm am wichtigsten sind. Dabei hilft die Ausarbeitung mehrerer Varianten, denn sie zeigen die Möglichkeiten, aber auch Einschränkungen des Raumes auf. Nach Abwägung aller Aspekte hat der Kunde sich schließlich für die Realisierung von Variante 3 entschieden. Ihm gefallen daran vor allem die Offenheit des Raumes und die Sitzmöglichkeiten.
Über dieses Projekt hat Birgit Hansen einen Artikel geschrieben, erschienen in der Zeitschrift Fliesen + Platten.